Maßnahmenbereiche und zielleitende Fragestellungen des Modellversuchsträgers


Maßnahmenbereich I: Unterrichtsentwicklung zur Förderung selbst gesteuerten Lernens

  1. Wie können bei der Auswahl von Förderstrategien individuelle Differenzen der Lernenden berücksichtigt werden? Welche Variante der Förderung selbst gesteuerten Lernens liefert für bestimmte Lernvoraussetzungen und Lernanforderungen die größten Vorteile?
  2. Welchen Einfluss haben bei einer Integration des Lernstrategietrainings in den Fachunterricht die Lehrenden bzw. inhaltsbezogene Faktoren? Erzielen dieselben Lernenden in Bezug auf verschiedene Schulfächer unterschiedliche Lernstrategieprofile?
  3. Wie können durch die Fördermaßnahmen nicht nur primär kognitive Strategien vermittelt werden, sondern auch die motivationalen Faktoren sowie indirekt auch das Selbstwirksamkeitskonzept berücksichtigt werden?
  4. Wie lässt sich das Konzept der Selbstwirksamkeit auf der Ebene des Lehrerhandelns wirksam in die Fördermaßnahmen einbringen?
  5. Welche institutionell-organisatorischen Rahmenbedingungen sind innerhalb der Institution im Sinne von Supportstrukturen für die Umsetzung der entsprechenden Angebote zur Förderung selbst gesteuerten Lernens erforderlich?
  6. Wird metakognitives Wissen als Nebeneffekt des Lernens erworben oder bedarf es spezieller Förderstrategien? Wie verhält sich der Erwerb inhaltlichen Wissens zur Förderung formaler Kompetenzen? Inwieweit ist "Lernen lernen" inhaltsunabhängig oder jeweils inhaltsbezogen zu verstehen?
  7. Mit welchen Instrumenten der Fremd- und Selbsteinschätzung kann Selbstlernkompetenz der Lernenden festgestellt und beurteilt werden? Wie können insbesondere auch motivationale Faktoren (Zielorientierungen, Wert der Aufgabe, Kontrollüberzeugungen, Selbstwirksamkeit und Erfolgserwartung) mit geeigneten Diagnoseinstrumenten (wie z. B. die Fragebogen "WLI-Schule" oder "KL-SLK") erfasst werden?

Maßnahmenbereich II: Unterrichtsentwicklung zur Förderung kooperativen Lernens

  1. Durch welche unterrichtlichen Konzepte kann das Lernen von ausgewählten Teamkompetenzen zur Bewältigung von Anforderungen (a) betrieblicher Arbeitsteams, (b) schulischer Lerngruppen gefördert werden? Welche sinnvollen Lernziele können jeweils präzisiert werden? Welche Methoden erweisen sich als praktikabel zur Förderung dieser Lernziele? Welche Rahmenbedingungen sind erforderlich?
  2. Wie können Lernziele und Lernerfolge auf den drei Handlungsdimensionen "Wissen", "Einstellungen" und "Fertigkeiten" geprüft werden? Welche Konzepte zur Prüfung von Teamfähigkeiten erweisen sich dabei - insbesondere in Hinblick auf die acht beschriebenen Prüfungsdimensionen - als praktikabel?
  3. In welcher Weise und unter welchen Rahmenbedingungen kann eine Integration von Förder- und Prüfungskonzepten für kooperatives Lernen in den Alltagsunterricht gelingen?
  4. Wie können die Lehrenden auf die Förderung und Prüfung von Teamkompetenzen vorbereitet werden?

Maßnahmenbereich III: Potenziale von eLearning zur Unterstützung des selbst gesteuerten und kooperativen Lernens Unterrichtsentwicklung

  1. Wie können die didaktischen Potenziale von eLearning genutzt werden, um Selbstlernkompetenzen und / oder Teamkompetenzen zu fördern? Wie können Prototypen von eLearning-Lernumgebungen (beispielsweise in Anlehnung an das Baustein-Modell) in der Berufsausbildung spezifische Wirkungen im Hinblick auf die Förderung von Selbstlern- und / oder Teamkompetenzen realisieren?
  2. Für welche Lernvoraussetzungen (im Sinne von kognitiven, emotionalen, motivationalen und sozial-kommunikativen Dispositionen) begründen einzelne Prototypen von eLearning-Lernumgebungen nachweisbare Vorteile?
    Kompetenzentwicklung der Lehrenden:
  3. Wie können Lehrende auf die Nutzung der didaktischen Potenziale von eLearning zur Förderung von Selbstlern- und / oder Teamkompetenzen vorbereitet werden?
    Personal- / Schulentwicklung:
  4. Inwieweit können die Potenziale von eLearning für die Kooperation innerhalb und zwischen Teams von Lehrenden genutzt werden, beispielsweise (a) für den Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Kompetenzentwicklung; (b) für den kooperativen Aufbau und die Nutzung eines Pools von multimedialen Lehr- und Lernressourcen?
  5. Welche eLearning-unterstützte Lernumgebungen sind in den jeweiligen Lernorten aufgrund der gegebenen finanziellen, organisatorischen u. a. Bedingungen kurz-, mittel- und langfristig gestaltbar?
  6. Welche Einflussfaktoren sind in den jeweiligen Lernorten wirksam, die über die mögliche Umsetzung von eLearning-unterstützten Lernumgebungen entscheiden?

Maßnahmenbereich IV: Konzepte und Maßnahmen der Lehreraus- und fortbildung

  1. Wie kann der Entwicklungsbedarf in der Lehrerausbildung sowie der Fortbildungsbedarf von Schulen hinsichtlich der in diesem Modellversuchsprogramm vorgesehenen Unterrichtsentwicklungsschwerpunkte erfasst werden?
  2. Welche Seminarkonzepte sind unter der Prämisse der Nachhaltigkeit über alle Phasen der Lehrerbildung hinweg geeignet, für Konzepte selbst gesteuerten Lernens und Teamlernens im Unterricht zu sensibilisieren und eine adäquate Unterrichtsarbeit vorzubereiten und zu begleiten?
  3. Welche Maßnahmen können insbesondere in der Berufseingangsphase die unterrichtliche Professionalisierung junger Lehrkräfte bezogen auf die Förderung selbst gesteuerten und kooperativen Lernens sichern?
  4. Inwieweit können Instrumente wie Supervision, Coaching und kollegiale Beratung die Fortbildung abstützen?
  5. Wie können Lehrende auf die Nutzung der didaktischen Potenziale von eLearning zur Förderung von Selbstlern- und / oder Teamkompetenzen vorbereitet werden?
  6. Welche Funktion können E-Learning-Konzepte im Kontext der Lehrerbildung übernehmen? Welche Faktoren sind hinderlich bzw. förderlich beim Einsatz der Medien in der Lehrerbildung?
  7. Wie können die Wirkungen dieser Maßnahmen in der Lehreraus- und ?fortbildung evaluiert werden?
  8. Wie sind Lehrerfortbildner in Studienseminaren und Landesinstituten auf neue Aufgaben vorzubereiten und zu begleiten?

Maßnahmenbereich V: Qualitätsfördernde Unterstützungsstrukturen im Rahmen von Schulentwicklung Schulprogrammentwicklung und Qualitätsmanagement

  1. Welche Wirkungen gehen von der Schulprogrammarbeit hinsichtlich der Entwicklung selbst gesteuerten Lernens und kooperativen Lernens aus?
  2. Welche Standards, Kriterien, Erfolgsindikatoren, Verfahren und Steuerungsinstrumente sind im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems zur Förderung des selbst gesteuerten Lernens und des kooperativen Lernens geeignet? Wie lässt sich selbst gesteuertes Lernen und kooperatives Lernen evaluieren?
    Schulleitung und neue Steuermodelle:
  3. Wie können Schulleitungen und Steuergruppen dazu beitragen, dass selbst gesteuertes Lernen und kooperatives Lernen gefördert wird?
  4. Wie ist das Verhältnis zwischen schulexterner Schulentwicklungsberatung und innerer Steuerung durch Schulleitung und Steuergruppen / Steuerungsteams? - Welche Rolle spielt die Schulaufsicht im Beratungssystem?
    Vernetzung nach innen und nach außen:
  5. Teamentwicklung: Welchen Beitrag kann ein Management von Teambildungsprozessen (incl. Beratung und Supervision) und Moderation von Arbeits- und Transferprozessen zum Gelingen der didaktischen Arbeit in Bildungsgängen leisten? Welche Gruppenzusammensetzung, Entscheidungsspielräume und Ressourcen tragen dazu bei, dass sich eine Kooperations- und Kommunikationskultur im Kollegium entwickelt?
  6. Lernortkooperation: Welche Aktivitäten / Unterstützungssysteme sind geeignet, um eine Einigung hinsichtlich einer "neuen Lernkultur" auch mit den Ausbildern / Ausbildungsbeauftragten in den Betrieben zu erzielen und entsprechende Konzepte in Schule und Betrieb aufeinander zu beziehen?
  7. Welche Multiplikatorenkonzepte sind geeignet, um weitere Gruppen / Bildungsgänge einzubeziehen, damit keine innerschulischen Insellösungen entstehen?

Maßnahmenbereich VI: Förderung des Transfers in Modellversuchen

Maßnahmen im Rahmen der Modellversuchsplanung:
Es ist obligatorisch, bereits im Modellversuchsantrag konkrete Ausführungen und Begründungen zu folgenden Transferaspekten zu geben:

  • Einschätzung der Transferchancen und ?reichweite für die zu erwartenden Modellversuchsergebnisse
  • Konkrete Transferziele
  • Angestrebte Transferadressaten (obligatorisch: konkrete Aussagen über den internen Transfer)
  • Notwendige Bedingungen bei den Transferadressaten, um die zu erwartenden Modellversuchsergebnisse aufzunehmen
  • Vorgesehene Transfermaßnahmen und deren zeitlicher Einsatz im Verlauf des Modellversuchs
  • Aussagen über die Verwendung eigener Modellversuchsressourcen für die Transferförderung
    Maßnahmen zur Gestaltung des Transferangebots:
    Im Hinblick auf die Gestaltung des Transferangebots werden die folgenden Maßnahmen empfohlen:
  • Regelmäßige und glaubwürdige Dokumentation der Modellversuchsergebnisse im Rahmen der laufenden Berichterstattung gegenüber Fördermittelgeber (Bund und Land) sowie dem Programmträger (à 3.3a).
  • Einbeziehung der Transferaktivitäten in die laufende Berichterstattung; Aussagen über bereits durchgeführte und geplante Maßnahmen (à 3.3a).
  • Aussagen darüber, inwieweit den Bedingungen der Transferadressaten bei der Aufbereitung der Modellversuchsergebnisse entsprochen werden kann (à 3.3b).
  • Aussagen darüber, welche Informationskanäle für die Verbreitung der Modellversuchsergebnisse verwendet werden (à 3.3c).
    Maßnahmen zur Gestaltung der Transfernachfrage:
    Im Hinblick auf die Gestaltung der Transfernachfrage werden die folgenden Maßnahmen empfohlen:
  • Aussagen darüber, inwieweit prinzipiell transferförderliche Aktivitäten geplant sind, die Transfernachfrage zu wecken bzw. zu verstärken (à 3.4).
  • (Obligatorische) Maßnahmen zur Förderung des internen Transfers präzisieren und frühzeitig einleiten (à 3.4a).

Quelle und weitere Informationen finden Sie unter: www.blk-skola.de/
Die obigen Informationen im PDF-Format bekommen Sie: hier.

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