Folgende
Erfahrungen wurden beim Testen und im täglichen Einsatz gemacht:
- Für die Wechselfestplatten-Lösung
liegen bereits die umfangreichsten Erfahrungen vor. Als größtes
Problem hat sich, erwartungsgemäß wie bei allen mechanischen
Lösungen, die Qualität der Wechselrahmen und der Festplatten
herausgestellt. Schüler gehen leider nicht immer sehr pfleglich
mit den Schulausstattungen um. Bei zu harten Schlägen z.B. stellen
sich Lagerschäden in den Platten wesentlich schneller ein, als
bei fest eingebauten und die Verriegelungen mit Schlüssel sind
recht schnell übergedreht. Die Wahl eines Schiebeschalters bei
Neuanschaffungen konnte die Lage zwar leicht verbessern, doch das Thema
"Neuanschaffungen" oder besser "Ersatzbeschaffungen"
ist dabei ein weiteres Problem. Die Hersteller verändern in sehr
kurzen Zyklen den Aufbau der Rahmen, so dass man nach relativ kurzer
Zeit diverse inkompatible Einbaurahmen im Einsatz hat.
- Die Lösung
mit den zwei PCs je Arbeitsplatz hat sich erst in letzter Zeit als weitere
Alternative herausgestellt und wird derzeit aufgebaut und getestet.
Sie wurde zusätzlich mit der Lösung mit Wechselfestplatten
kombiniert, um noch einen Freiheitsgrad mehr zu bekommen. Bei der Vielzahl
von Klassen, die die Fachräume derzeit nutzen, war dies auch nicht
anders möglich. Erste Erfahrungen lassen diese Lösung nicht
in einem unbedingt schlechten Licht erscheinen. Als größtes
Problem muss aber nach wie vor die mechanische Qualität der Einbaurahmen
angesehen werden.
- Bei der Image-Lösung
zeigte sich, wie erwartet, dass das Zeitproblem beim Laden der Images
das entscheidende Kriterium darstellt. Selbst in einem gut ausgestatteten
Netz (Workstation: 100 Mbit/s, Backbone 1 Gbit/s) muss insbesondere
bei gleichzeitigem Start vieler User (SZUT: bis zu 500 PC) mit Engpässen
von bis zu 20 Minuten gerechnet werden. Da dies für einen geregelten
Unterricht in der Regel nicht tragbar ist, wurde diese Lösung eher
für den "Desaster-Recovery-Fall" und die Rücksicherung
der VM's (Virtual Machines) aus den Übungsinstallationen im reinen
IT-Laborbereich vorgesehen. So entsteht durch die Kombination der "Image-Lösung"
mit überwiegend "abgeschlossenen" Systemen und einer
"VMware-Lösung" nicht die typische "Rush-our-Situation
" mit hoher Netzbelastung am Ende jeder Stunde.
- Am schnellsten
verworfen wurde übrigens die Lösung mit der Hardware-Erweiterungskarte.
Bei den ca. 500 PCs des Schulzentrum SII Utbremen wäre dies mit
wenigstens 50.000 Euro!!! zubuche geschlagen und damit - wie so oft
- schon aus Kostengründen kein tragfähiges Konzept. Zudem
sind diese Kosten noch nicht einmal sehr zukunftorientiert investiert,
denn nicht bei jedem Versionswechsel des Betriebssystems sind die Karten
übertragbar. Außerdem bezieht sich die Stabilität des
Systems nur auf die bereits installierten und fest eingebundenen Betriebssysteme,
was allenfalls in Teilbereichen ohne Hardwareeingriff sinnvoll erscheint.
Bei Neuinstallationen im Rahmen von selbstgesteuerten Installationsübungen
im IT-Bereich wird entweder von vornherein geblockt oder es muss mit
untypischen Installationsproblemen gerechnet werden. Letztes entspricht
dann wiederum nicht der in einem IT-Betrieb zu erwartenden Realität
und wäre von der Intension eines an realen Geschäftprozessen
orientierten Unterrichts ebenfalls ungeeignet.
Für
die zukünftig favorisierte Lösung mit
der derzeit kostenlosen Software "VMware-Server" in
Kombination mit einer Image-Lösung liegen erste Erfahrungen in Testumgebungen
vor. In Kürze werden hierzu umfassende Darstellungen vorliegen. Folgende
Punkte, die bei der Umsetzung auftraten, sollen bereits erwähnt werden:
- Probleme
können sich beim Arbeiten mit dem Schul-Account und dessen eingeschränkten
Rechten sowie Vorgaben durch die Systemrichtlinien an den Stationen
ergeben. Durch zwei getrennte Partitionen mit unterschiedlicher lokaler
Rechtestruktur kann dies am elegantesten gelöst werden. Richten
Sie z.B. eine Partition c:\ für das System plus eine
Partition D:\ für die VM ein.
- Untersuchungen
zur Performance zeigen allerdings, dass bestehende PC-Ausstattungen
wohl eher nicht für die Umrüstung geeignet
sein werden. Erst mit der Neubeschaffungen von Computern, bei denen
der Fokus vor allem auf möglichst viel RAM liegen sollte, wird
das vorgeschlagene Konzept geeignet sein. Ab 1 MB RAM wird man arbeitsfähig,
und ab 2 MB RAM verdient das Konzept es, als realistisch für den
IT-Unterricht beachtet zu werden.
- Der auf
dem Server erforderliche Festplattenspeicher stellt sich hingegen beim
derzeitigen Stand der Technik und den Preisen für große Festplatten
nicht mehr als Problem dar. Es erscheint aber empfehlenswert, einen
eigens hierfür vorgesehenen Server einzuplanen.
- Will man
beim Vorhalten der Images etwas für eine dauerhafte Lösung
tun, so sollte man auch die Sicherheit nicht aus den Augen verlieren.
Ein RAID-System (RAID-5 hat sich gut bewährt) und ein abgestuftes
Rechtesystem z.B. mit einer Minimalunterscheidung in "freie VM's"
und "Vorgabe-VM's", erscheint angebracht.
|
|