Beim Einsatz von Computern im Unterricht kommt es aufgrund der systembedingten spezifischen Situation im Schulbereich zwangläufig zu sich widersprechenden Anforderungen an die Ausstattung. Dies wird nachfolgend anhand der Situation am Schulzentrum SII Utbremen exemplarisch dargestellt.

  • Die Schüler der IT-Klassen werden im Dreiwochen-Block-Rhythmus unterrichtet, was von der grundsätzlichen Intension eines zusammenhängenden Ausbildungsabschnittes durchaus akzeptabel ist. Von der Projektidee her erscheint dieser Ansatz ohnehin als die bessere Variante gegenüber der Variante des Unterrichts an zwei Tagen in der Woche. Die Probleme im Hinblick auf die Nutzung der Technikausstattung liegen, wie so oft, im Detail.

  • Betrachtet man den Aufwand mit realitätsbezogenen und an Geschäftsprozessen orientierten Projekten, so wird man sehr schnell feststellen, dass diese Art Unterricht eine recht umfangreiche Angelegenheit ist. In einer Schul-Blockwoche sind mit realistischerem geschäftsprozessorientierten Szenarien in aller Regel nicht komplett durchführbar, so dass eine Fortsetzung im folgenden Block unabdingbar ist. In der Zwischenzeit werden die Geräte und sonstigen Einrichtungen von anderen Gruppen genutzt und in der Regel komplett "umgerüstet". Wenn dann die vorherige Gruppe mit ihren Arbeiten fortfahren möchte, so ist vom letzten Stand der Arbeiten nichts mehr erkennbar.

  • Aber wenn dieses Problem ggf. durch Projekte mit kleinerem Umfang lösbar wäre, so stellt sich sofort das nächste Problem ein. Der Unterricht findet im Schulbereich nicht im Wochenraster, sondern im 90-Minuten-Stundenraster mit diversen Raum- und Fächerwechseln statt. Was dies bedeutet, muss nicht mehr näher erläutert werden, wenn die Projektproblematik beim Blockunterricht bereits erkannt wurde.

  • Aber selbst wenn es hierfür eine Lösung gäbe, so wird man im IT-Technik-Bereich auf die nächste Hürde nicht lange warten müssen. Denn es gibt Unterrichtsabschnitte, für die werden ohne große Umschweife funktionsfähige System benötigt. Beispiele hierfür sind die Anwendungs- bzw. Software-Entwicklung, Webdesign, Excel-Tabellen und MS-Project bei Geschäftsprozessen, etc. Wenn aber kurz zuvor eine eher an Systemkonfigurationen orientierte Gruppe am Rechner saß, wird die Funktionsfähigkeit in der darauf folgenden Stunde nicht zu gewährleisten sein.

  • Der vordergründig nahe liegende Schluss in dieser Lage, dann doch die Systeme so abzusichern, dass keine Veränderungen mehr möglich sind, ist ebenfalls nicht praktikabel, denn dann sind die Klassen mit den IT-System-Einheiten nicht mehr in der Lage, ihre Lernziele umzusetzen. Es ließen sich bestimmt noch diverse weitere Beispiele finden. Die wichtigsten sind genannt und es wird wohl deutlich, dass die Problematik in der Nutzung der Ausstattungen durch extrem sich widersprechende Forderungen handelt.

  • Die Lösung dieser Problematik kann auf zweierlei Weise angegangen werden: Einerseits wäre die Suche im organisatorischen Ablauf des Unterrichtsgeschehens möglich, wie z.B. feste Klassen zu festen Räumen. Oder man sucht nach technischen Lösungen, mit denen die geforderte Flexibilität der Systeme erreicht werden kann. Im Modellversuch TUSKO sollen beide Varianten durchdacht werden.

  • Es wird realistisch sein, wenn man bei der Formulierung der Zielsetzungen zwischen kurzfristigen und mittel- bis langfristigen Betrachtungen unterscheidet. Aus Praktikabilitätsgründen werden daher im ersten Schritt Vorschläge zur technischen Realisierung angegangen. Diese erscheinen am ehesten geeignet, sowohl kurzfristig als auch längerfristig umsetzbar zu sein. Organisatorische Ansätze werden im dritten Modellversuchsjahr erarbeitet. Hier werden vermutlich größere Problem zu überwinden sein.

  • Bei der Erarbeitung von Lösungsvorschlägen zum Raumkonzept für den Technikbereich werden Sinnvollerweise die drei Bereiche Netzwerktechnik, Betriebssystem- und Serverinstallation und Anwendungsentwicklung zu unterscheiden sein.
Technikbereich. . . . . | Übersicht | Ausgangslage | Arbeitsstationen | Netztechnik | Softwareentwicklung |