Team- und Selbstlernkompetenz wurden in der Vergangenheit häufig gleichgesetzt
mit E-Learning, aber die Phasen der grenzenlosen Begeisterung sind vorbei. Es ist eine gewisse konsolidierende Ernüchterung über die Wirksamkeit von Technikeinsatz im Unterricht eingetreten.

Dennoch stellen E-Learning-Angebote oder besser Blended-Learning- Angebote unserer Meinung nach immer noch (oder gerade heute ...) eine gute Basis für den Unterricht zur Förderung von Team- und Selbstlernkompetenz dar, wenn die Akzente, angefangen von der Konzeption, bis hin zum Einsatz der technischen Infrastruktur, entsprechend gesetzt werden.


Was aber bereits im Berufsbildungsbericht 2003 zum Ausdruck kam und auch die Unterrichtserfahrungen der Vergangenheit sehr deutlich aufgezeigt haben: Mit der schlichten Bereitstellung der entsprechenden Software und einer geeigneten technischen Infrastruktur ist es nicht getan. Auch führt der Einsatz "fertiger" Produkte nicht automatisch zum gewünschten Erfolg. Und zudem stoßen auch neuere weiter entwickelte Ansätze zum E-Learning, wie blended-learning, recht häufig noch auf Vorbehalte.

Der Grund ist sicherlich z.T. darin zu sehen, dass hier elementare Ansätze des Unterrichts zur Diskussion gestellt werden. Nur zu gut sind aber die Entwicklungen und Einwände auch durchaus nachvollziehbar, zumal häufig die Gründe in den Vorstellungen oder besser den falschen Vorstellungen über den Einsatz der technischen Möglichkeiten begründet sind. Als ein Beispiel sei hier nur die weit verbreitete Meinung genannt, dass E-Learning respektive blendet-learning stets kleinschrittig und stringend geführt zu erfolgen hat und man dementsprechend als Lehrer eigentlich gar nicht mehr "so richtig gebraucht wird".

Daher sollte klar zum Ausdruck gebracht werden, dass das Lernen mit digitalen Medien kein Ersatz für "veraltete" Lernmethoden sein kann und soll. Im beruflichen Ausbildungssektor ist mehr gefragt, um Team-und Selbstlernkompetenz zu förden und lebenslanges Lernen zu initiieren: Eine kontinuierliche realitätsnahe Begleitung beim Lernprozess, wobei zunehmend auch auf technische Möglichkeiten zurückgegriffen wird und werden sollte. Hierzu werden im Rahmen des Modellversuchs TUSKO exemplarische Unterrichtsprojekte aus verschiedenen Bereichen entwickelt und vorgestellt.

Folgende Grundsätze stellen die Basis unserer Lösungsvorschläge dar:

  • Blended-Learning ist mehr als die bei E-Learning-Konzepten häufig zu beobachtende Bereitstellung von kleinschrittigen multimediamäßig aufbereiteten „Lernhäppchen“. Im Zentrum müssen zielorientierte Problemlösungsstrategien stehen, für die moderne elektronische Informationsmedien ein wichtiges ergänzendes Werkzeug darstellen.

  • Der Einsatz digitaler Medien wird als eine sinnvolle und effektive Ergänzung für den Unterricht angesehen. Bekannte und bewährte Konzepte wie Projektunterricht, Handlungsorientierung, Geschäftsprozessorientierung, etc. verlieren ihre Bedeutung für den Unterricht dabei keinesfalls.

  • Bereits bei der grundlegenden Konzeption der technischen Infrastruktur ist davon auszugehen, dass für die spätere Unterrichtskonzeption eine an der reinen Fachlogik orientierte Vorgehensweise für eine zukunftsorientierte Zielsetzung als nicht geeignet angesehen wird.

Und nur wenn das Gelernte unmittelbar auch Bezug zur aktuellen Arbeitswelt hat, besteht die Chance, dass die Aktivitäten angenommen werden und erfolgreich sind. Daraus wird für den Modellversuch als Konsequenz der Geschäftsprozessorientierung als Leitmotiv für die Planung und Erstellung von Unterrichtsabläufen abgeleitet.

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